Ausbildungszentrum

Es ist das Ziel der AGE, die Qualität minimal-invasiver Operationen und die Ausbildung der Operateure zu verbessern. Um ein hohes Niveau der Fort- und Ausbildung zu gewährleisten, werden an die Leiter der Ausbildungszentren besondere Anforderungen gestellt.

Fortbildungskurse, die nach den Richtlinien der AGE durchgeführt werden, finden an den zertifizierten Ausbildungszentren statt. Der Leiter des Zentrums ist verantwortlich für das Programm und den Inhalt des Kurses. Über die Teilnahme ist ein AGE-Zertifikat auszustellen.

Anforderungen an den Leiter eines Ausbildungszentrums der AGE

  • Der Leiter besitzt mind. die Qualifikation MIC II
  • Pro Jahr Durchführung von mindestens:
    • 1 „Grundkurs gynäkologische Endoskopie“
    • 1 „Kurs für fortgeschrittene gynäkologische Endoskopie“ (Inhalte s. u.)

Mindestens 1 Kurs innerhalb der Anerkennungsperiode bzw. vor der Anerkennung wird durch einen Past-Präsident begutachtet. Der Termin sollte der Geschäftsstelle mindestens 2 Monate vor Durchführung genannt werden, damit der Gutachter benannt werden kann. Die Kosten für Reise und Unterkunft trägt das Zentrum.

Audit

Die Erhebung vor Ort erfolgt anhand von Erhebungsbögen (Grundkurs und Fortgeschrittenenkurs). Nach dem Audit erfolgt ein schriftliches Votum mit Bewertung des Gutachters. Dieses Votum wird dem Vorstand vorgelegt, dieser entscheidet endgültig über die Annahme der Klinik / des Zentrums als AGE-Ausbildungszentrum. Im Falle eines negativen Votums kann nach Ablauf der Frist von zwölf Monaten ein erneuter Zertifizierungsantrag gestellt werden. 

Eingriffszahlen und Art der Eingriffe

Pro Jahr werden in dem Zentrum mindestens 750 operative laparoskopische und mindestens 50 operative hysteroskopische Eingriffe vorgenommen. Die laparoskopischen Eingriffe werden nach Schweregrad unterteilt (Einteilung nach Chi et al., modfiziert von J. Radosa et al). Die Zahlen müssen konstant in den letzten drei Jahren vor der Zertifizierung erbracht worden sein. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

Operative Laparoskopien

Typ I: 150 Eingriffe (KEINE diagnostischen Eingriffe)

Typ II: 250 Eingriffe 

Typ III: 250 Eingriffe

Typ IV: 100 Eingriffe 

Die Aufstellung der Typen finden Sie hier.

Operative Hysteroskopien

Außerdem werden 50 operative hysteroskopische Eingriffe vorgenommen (mind. 3 der u. a. Verfahren):

o   Myomresektion

o   Polypresektion

o   Septumdissektion

o   Endometriumablation

o   Behandlung Synechien III - IV°

  • Nachweis ganztägiger Hospitationen von mindestens 2 Ärzten / Jahr am Zentrum zu Ausbildungs- und Informationszwecken in der Endoskopie innerhalb der letzten 3 Jahre.
  • Beschreibung des Lagerungsstandards bei laparoskopischen Eingriffen

Engagement in Forschung und Lehre der Zentren

Zusätzliche Aktivitäten des Zentrumsleiters oder mindestens eines Mitarbeiters im Bereich Forschung und Weiterbildung national und/oder international (mind. 2 Kriterien müssen erfüllt werden):

  • Federführung des Zentrums bei einem wissenschaftlichen endoskopischen Projekt in den letzten fünf Jahren oder
  • Teilnahme an mindestens zwei wissenschaftlichen Projekten in den letzten fünf Jahren
  • eine Publikation als Erst- und/oder Letztautor bei einer endoskopischen Veröffentlichung in den letzten fünf Jahren oder zwei Ko-Autorenschaften
  • Referententätigkeit des Zentrumsleiters/Mitarbeiter bei mindestens zwei Fortbildungen/Kongressen (national und/oder international) in den letzten zwei Jahren

 

Bitte reichen Sie den EDV-Ausdruck der endoskopischen Operationen der drei Vorjahre als Nachweise (ICPM-Ziffern) ein. Aus der Liste muss die Anzahl der durchgeführten Eingriffe erkennbar sein. Jeder Eingriff wird nur pro Operation gewertet, d. h. Mehrfachverschlüsselungen pro Operation (z. B. Ovarialzyste + Myomenukleation in einem Eingriff) können nicht als 2 Eingriffe gewertet werden. Es muss sich um operative, nicht um diagnostische Eingriffe handeln.
  • Gültigkeit: 5 Jahre (Datum ist auf der Urkunde vermerkt)
  • Die Zertifizierung ist Klinik- und personengebunden. Verlässt der Arzt die Klinik, so ist die Beantragung von dem Zentrum mit neuer Leitung (Kriterien s. o.) neu zu stellen. neu Der wechselnde Arzt kann die Zertifizierung an seinem neuen Arbeitsplatz ebenfalls neu beantragen und entsprechende Unterlagen einreichen.
  • Gebühr: € 1000
  • Bankverbindung:

​        Sparkasse Harburg-Buxtehude, IBAN DE30 2075 0000 0090 5991 01, BIC NOLADE21HAM

  • Unterlagen:
    Bitte senden Sie Ihre vollständigen Unterlagen an:
    Geschäftsstelle der AGE
    Sabine Oehlrich
    Habichtweg 7
    21244 Buchholz

Kursinhalte Grundkurs

Der Kurs muss mindestens zwei volle Tage dauern.

  • Theorie Hysteroskopie
    • Nur diagnostische und mechanisch-operative HSK
    • Grundlagen Gerätetechnik und Physiologie (Druck-Fluss-Regulierung, Flüssigkeit und CO2 mit ihren physiologischen Bedeutungen, Vor- und Nachteile, Hysteroflator, verschiedene Typen von Hysteroskopen, 30°-Optik)
    • Technische Durchführung der Hysteroskopie und Befunderhebung
    • Probleme und Komplikationen
    • Verhalten bei Komplikationen
  • Theorie Laparoskopie
    • Grundlagen Gerätetechnik und Physiologie (Optiken, Insufflatoren, Pneumoperitoneum, Kamera- und Videosysteme, Instrumentenkunde, Grundlagen der Elektrochirurgie)
    • Grundlagen der Technik (Anlegen Pneumoperitoneum, Alternativen bei schwierigen Situationen, wie voroperierter Situs, Verhalten bei adipösen oder bei extrem schlanken Patientinnen, Anlegen der Zweiteinstiche, 0°-Optik und 30°-Optik)
    • Vorgehen bei diagnostischer Laparoskopie, bei Sterilisation, bei einfacher Endometriose, bei Ovarialzysten, bei Tubargravidität, Salpingektomie, Adnexektomie, organerhaltende Adnexchirurgie, Risiken und Komplikationen einschließlich Verhalten bei Komplikationen
  • Praxis
    • Teilnahme am OP-Programm (½ Tag)
    • Übungen am Hystero- und Pelvitrainer (mindestens ½ Tag, 2 Teilnehmer pro Trainer, 1 Tutor für maximal 2 Endotrainer)
  • Skills Training 

  • Theorie-Prüfung

Kursinhalt Fortgeschrittenenkurs

Der Kurs muss mindestens zwei volle Tage dauern.

  • Theorie Hysteroskopie
    • Kurzes Repetitorium diagnostische HSK
    • Grundlagen Gerätetechnik und Physiologie operative HSK (Druck-Fluss-Regulierung, Purisole mit seiner physiologischen Bedeutung)
    • Pumpensysteme, Resektoskop (monopolar – bipolar)
    • Grundlagen der Elektrochirurgie
    • Technische Durchführung der operativen Hysteroskopie
    • Behandlung von Polypen, Myomen, Septen, Synechien, Endometriumablation
    • Probleme und Komplikationen
    • Verhalten bei Komplikationen
  • Theorie Laparoskopie
    • Kurzes Repetitorium
    • Grundlagen Gerätetechnik und Physiologie
    • Alternativen des Ersteinstichs bei schwierigen Situationen wie voroperiertem Situs
    • Vorgehen bei operativer Laparoskopie, bei Myomenukleation, TLH, LASH, ausgedehnter Endometriose, Lymphadenektomie, ausgedehnten onkologischen und urogynäkologischen Eingriffen
    • Risiken und Komplikationen
    • Verhalten bei Komplikationen
  • Praxis
    • Teilnahme am OP-Programm (½ Tag)
    • Übungen am Hystero- und Pelvitrainer (mindestens ½ Tag, 2 Teilnehmer pro Trainer, 1 Tutor für maximal 2 Endotrainer)
    • Abschluss des Kurses mittels MC-Prüfung, 30 Fragen, bestanden ab 60% richtige Antworten
    • Die Prüfungsfragen werden von der AGE erstellt und die Geschäftsstelle erhält die Prüfungsfragen und Ergebnisse.
  • Skills Training 
  • Theorie-Prüfung

Re-Zertifizierung

  • Erneute Einsendung der Kennzahlen der letzten drei Jahre vor Beantragung der Re-Zertifizierung 
  • Nachweis von mindestens einem Grund- und einem Fortgeschrittenenkurs pro Jahr
  • Nachweis der Ausbildung von einem MIC II und zwei MIC I Operateuren aus dem Team in den letzten fünf Jahren
  • Nachweis ganztägiger Hospitationen von mindestens 2 Ärzten / Jahr am Zentrum zu Ausbildungs- und Informationszwecken in der Endoskopie innerhalb der letzten 5 Jahren.

Zusätzlichen Aktivitäten des Zentrumsleiters oder mindestens eines Mitarbeiters im Bereich Forschung und Weiterbildung national und/oder international (mindestens 2 Kriterien müssen erfüllt sein):

  • Federführung des Zentrums bei einem wissenschaftlichen endoskopischen Projekt in den letzten fünf Jahren oder
  • Teilnahme an mindestens zwei wissenschaftlichen Projekten in den letzten fünf Jahren
  • eine Publikation als Erst- und / oder Letztautor bei einer endoskopischen Veröffentlichung in den letzten fünf Jahren oder zwei Ko-Autorenschaften
  • Referententätigkeit des Zentrumsleiters / Mitarbeiter bei mindestens zwei Fortbildungen/Kongressen (national und/oder international) in den letzten zwei Jahren 

Bei Erfüllung der Kriterien wird auf ein erneutes Audit vor Ort verzichtet.

Gültigkeit: 5 Jahre (Datum ist auf der Urkunde vermerkt)

Die Zertifizierung ist Klinik- und personengebunden. Verlässt der Arzt die Klinik, so ist die Beantragung von dem Zentrum mit neuer Leitung (Kriterien s. o.) neu zu stellen. Der wechselnde Arzt kann die Zertifizierung an seinem neuen Arbeitsplatz ebenfalls neu beantragen.